Im Zuge der großen Stadterweiterungsprojekte in der Ära des Oberbürgermeisters Franz Adickes ist ungefähr ab 1900 nicht nur die Fortführung des Alleenrings von der Arnsburger Straße nach Osten projektiert worden, sondern noch weitere Prachtstraßen, die Wittelsbacher-, die Luxemburger- und die Saalburgallee. Zwischen 1905 und 1930 entstand zwischen Alleering und Saalburgallee, Wittelsbacher Allee und Röderbergweg ein neuer Stadtteil mit weit über 10.000 Einwohnern, der mit zwei Straßenbahnlinien erschlossen werden sollte, davon eine vom Zoo durch die Wittelsbacher Allee, die andere durch die Rhönstraße
Bis Anfang der 30er Jahre endete die Straßenbahn an der Bornheimer Landwehr. Ihre Fortführung Richtung Saalburgallee/Bornheimer Hang war zwar schon geplant, doch durch den Ersten Weltkrieg, Inflation und Wirtschaftskrise verzögerte sich die Entwicklung der östlichen Außenstadt und mit ihr die Verlängerung der Wittelsbacher Allee. Am 1.7.1908 nahm die Linie 6, die bis dahin am Zoo geendet hatte, den Betrieb bis zur Bornheimer Landwehr auf, von 1910 bis 1931 war es die Linie 3. Wegen der schon vorhandenen alten Bebauung hat die Wittelsbacher Allee im unteren Abschnitt Thüringer Straße – Wingertstraße einen kleineren Querschnitt, die Gleise waren deshalb in der Fahrbahnmitte verlegt worden. Erst an der Wingertstraße wird sie tatsächlich zur Allee mit einer Gesamtbreite von 60 m und einem Grünstreifen in der Mitte mit einer Breite von 30 m. Die Spreizung der Gleise aus der Mittellage in die seitlich des Grünstreifens gelegenen Fahrbahnen zeigt der Ausschnitt aus dem Fluchtlinienplan F-1825 vom 4.9.1961 sowie der Ausschnitt aus einem Luftbild von 1956; die Fotos zeigen die heutigen Situation an dieser Stelle.
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