Die Straßenbahnverwaltung setzte sich zunächst mit der Gutleut-Variante durch, doch schon kurz darauf ergeben die Kostenanschläge, dass diese Strecke die mit Abstand teuerste sein würde. So beschloss der Magistrat schließlich die Variante Waldschulstraße, die nur 703.000 RM kosten sollte gegenüber 1.012.000 RM für die Gutleut-Strecke. Hinzu kamen noch 43.000 RM für eine Fußgängerunterführung zum Griesheimer Bahnhof (ISG, Magistratsakte R 1748, Magistratsbeschluss Nr. 2861 vom 28.1.1929). Die Stadtverordnetenversammlung stimmte der entsprechenden Vorlage zu und Mitte November wurde die Offenlage der Pläne bekanntgemacht (ISG, a.a.O., StVV Beschluss Nr. 732 v. 14.5.1929; Städt. Anzeigeblatt vom 16.11.1929). Nach acht Monaten Bauzeit wurde die ca. 1,5 km lange Neubaustrecke am 2.11.1930 in Betrieb genommen, die von der Wendeschleife Mönchhofstraße über die Mainzer Landstraße und die Waldschulstraße nach Griesheim führte (die Verlängerung nach Nied kam erst fünf Jahre, die weitere Verlängerung nach Höchst erst 20 Jahre später). Zugleich mit der Bedienung der Strecke durch die Linie 14 beschloss der Magistrat am 6.10.1930 die Buslinie D (Höchst-Nied-Schwanheimer Brücke-Griesheim-Flugplatz) künftig als Linie S nur bis zum Griesheimer Bahnhof zu führen und die bisherige Linie DD als Linie D wie bisher von Zeilsheim-Sindlingen-Höchst über die Mainzer Landstraße direkt zum Flugplatz zu führen.(ISG, a.a.O., Magistratsbeschluss vom 6.10.1930)
Der Abzweig nach Griesheim führte allerdings nicht in den Ort hinein, sondern endete am Übergang über die Limburger Bahn in einer Wendeschleife. Anfangs führte die Strecke weitgehend durch unbebautes Gebiet, nur zwischen den Bahnübergängen Waldschulstraße und Elektronstraße gab es nördlich der Bahnstrecke einige bebaute Straßenzüge. Auf der Neubaustrecke gab es Anfangs drei Haltestellen, nämlich an der Mainzer Landstraße Ecke Waldschulstraße, an der Platanenstraße und die Endstation am Bahnübergang. Die Haltestelle an der Platanenstraße wurde in den 40er Jahren aufgegeben. Anfangs gab es nur westlich der Gleise je eine Richtungsfahrbahn, östlich davon nur einen Feldweg, lediglich zwischen der Endhaltestelle und der heutigen Espenstraße lagen die Gleise von Anbeginn zwischen den Fahrbahnen
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